Architectur: Inklusivität

Klassische Vision

Geplant vom schottischen Benediktinermönch Bernard Stuart, markiert Schloss Leopoldskron einen bewussten Bruch mit der barocken Pracht Salzburgs. Die klare Symmetrie, die kompakte Bauweise und die zurückhaltende Dekoration verkörpern klassische Ideale von Ordnung und Funktionalität.

Diese Bauweise war nicht nur ein Ausdruck des Stils, sondern sie zeigte, dass Fürsterzbischof Firmian seiner Familie einen Platz in der modernen, europäischen Elitekultur verschaffen wollte. 

Antinous – ein queeres Erinnerungszeichen

Antinous, der Geliebte von Kaiser Hadrian, wurde nach seinem frühen Tod im Nil zu einer mythischen Figur. Hadrian ließ daraufhin Statuen, Gedichte und sogar Städte zu seinem Gedenken errichten.

Heute gilt Antinous als Symbol *queerer Geschichte. Seine stille Präsenz im Schloss lädt ein, über Intimität, Trauer und Identität nachzudenken, selbst wenn die Geschichte versucht, diese Aspekte zu vergessen.

*Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, deren sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität nicht den traditionellen Normen von heterosexuell oder cisgeschlechtlich entspricht.

 

Gestaltung für Teilhabe

Salzburg Global gestaltet Schloss Leopoldskron so um, dass Werte wie Gleichberechtigung, Inklusion und Barrierefreiheit stärker sichtbar werden. Räume wurden für Menschen mit Mobilitäts- oder Hörbeeinträchtigungen zugänglich gemacht, digitale Angebote angepasst und All-Gender-Toiletten eingeführt.

Als geschütztes österreichisches Nationaldenkmal müssen alle Renovierungen vom Bundesdenkmalamt genehmigt werden. Dabei wird immer abgewogen, wie das historische Erbe bewahrt werden kann, ohne dass Aspekte wie Barrierefreiheit und Gleichberechtigung zu kurz kommen.

So entwickelt sich die Identität des Schlosses Schritt für Schritt weiter und macht es zu einem Ort, der nicht nur Geschichte trägt, sondern auch eine Willkommenskultur lebt.