Die Architektur von Schloss Leopoldskron

Aus dem Untersberg gemeißelt

Ein großer Teil des Charmes von Schloss Leopoldskron liegt schon im Stein selbst: Der hell getönte Marmor der Treppe stammt vom Untersberg, dem Berg direkt hinter dem Anwesen.

Dieser regionale Stein wird wegen seiner besonderen Farbe und Haltbarkeit geschätzt. Er spiegelt nicht nur die Verbindung des Schlosses zur Salzburger Landschaft wider, sondern drückt auch den Wunsch aus, Macht, Beständigkeit und Standfestigkeit buchstäblich in Stein zu meißeln.

Eine Decke aus kunstvoll bearbeitetem Stein

Über der Treppe scheint der weiße Rokoko-Stuck wie ein feines Tuch zu schweben. Geschaffen vom Künstler Johann Kleber, gilt er als eines der schönsten Exemplare österreichischer Rokoko-Stuckkunst.

Die leichten, fließenden Formen lösen die Strenge der klassischen Architektur auf und laden Besucher:innen ein, den Blick nach oben schweifen zu lassen und sich in einer Decke zu verlieren, die wie gestickte Seide wirkt.

 

Gesichter des Imperiums

Die Besucher:innen werden von zwei römischen Kaisern, Marcus Aurelius und Septimius Severus, die Treppe hinauf begleitet. Aurelius, bekannt für seine stoischen Schriften, steht für Vernunft und Pflichtbewusstsein. Severus, geboren im heutigen Libyen, regierte in einer Zeit, in der das Reich militärisch gestärkt und erweitert wurde.

Auch wenn seine Herkunft historisch umstritten ist, sehen Historiker:innen und Künstler:innen sein Erbe heute als wichtigen Beitrag zur kulturellen Auseinandersetzung. Seine Büste hier ist deshalb nicht nur ein klassisches Relikt, sondern lädt auch dazu ein, Machtverhältnisse neu zu verstehen.